Blaukorn und seine möglichen Folgen
Bei Blaukorn handelt es sich um einen Kunstdünger. Ein sogenannter Mehrnährstoffdünger. Das heißt, dass verschiedene Nährstoffe mit einer einzigen Düngergabe an die Pflanzen abgegeben werden.
Zusammensetzung.
12% Nitratstickstoff
12% Phosphat
17% Kalium
2% Magnesium
Die Vorteile des Kunstdüngers müssen immer in Bezug auf vergleichbare Kunstdünger gesehen werden und nicht auf Kompost oder anderen natürlichen Dünger. Das eine ist mit dem anderen nicht zu vergleichen.
Blaukorn enthält drei Grundstoffe, die Pflanzen brauchen, auf einmal. So muss nur einmal gedüngt werden.
Phosphat, Kalium und Stickstoff sind im Blaukorn in wasserlöslicher Form enthalten, so können sie schnell von den Pflanzen aufgenommen werden.
Durch Blaukorn kann der Boden weniger verschlammen, was durch Regen und Wind passieren könnte.
Die Wasseraufnahme der Pflanzen wird beschleunigt.
Blaukorn wirkt sehr schnell, ist außerdem einfach anzuwenden.
Die Kosten sind sehr günstig.
Die Nachteile von Blaukorn:
Der Boden kann schnell überdüngt werden.
Das Grundwasser nimmt den Stickstoff in Form von Nitraten auf.
Was für die Pflanzen gut ist, ist für das Bodenleben, also für viele Lebenwesen ungesund, wenn nicht tödllich.
Die Bodenfruchtbarkeit nimmt dadurch ab, dass die Bodenorganismen sterben.
Auch wenn die Erträge, vor allem beim Gemüse, kurzfristig steigen, werden sie auf lange Sicht gesehen, sinken.
Manche Pflanzen schießen durch Blaukorn förmlich nach oben, vernachlässigen dabei aber die Bildung von Blättern, Blüten und Früchten. Dies ist vor allem bei Pflanzen zu bemerken, die in der Regel wenig Dünger brauchen.
Blaukorn wird in kleinen Portionen auf der Erde verteilt. Wichtig ist, dass das Korn nicht angehäufelt wird. Man sollte sehr sparsam damit umgehen. Ziehen Sie beim Düngen immer Handschuhe an bzw. waschen Sie sich die Hände danach gründlich. Arbeiten Sie das Korn in die oberste Erdschicht ein, einen direkten Kontakt mit der Pflanze und somit auch mit den Wurzeln sollten Sie vermeiden.
Vor dem Düngen mit Blaukorn ist es sinnvoll, eine Bodenprobe zu nehmen und zu analysieren, damit Sie die Beschaffenheit der Gartenerde kennen. So stellen Sie fest, ob eine Düngung überhaupt nötig ist. Denn wird zu viel gedüngt, ist der Schaden größer, als der Nutzen.
Bei der Düngung von Gemüse und Obst nimmt die Pflanze den Dünger in sich auf. Somit ist er auch in dem vorhanden, was wir anschließend zu uns nehmen.
In manchen Blaukorn-Düngern wurden neben den typischen Inhaltsstoffen Stickstoff, Phosphor und Kalium auch deutlich gesundheitsgefährdendere Substanzen nachgewiesen. Günstige Produkte enthalten vereinzelt Chlorid. Dieses ist für Lebewesen schädlich. Des Weiteren konnten in manchen Produkten Schwermetalle wie Uran und Cadmium nachgewiesen werden.
Bei einem Verzehr von Blaukorn kann es unter anderem aufgrund des hohen Stickstoffanteils zu einer reduzierten Sauerstoffversorgung des Blutes kommen. Zudem können die Schleimhäute gereizt werden und verfärben sich blau. Symptome, die Sie bei einer Blaukorn-Vergiftung feststellen können, sind:
Krämpfe
Starker, blutiger Durchfall
Erbrechen
Atembeschwerden
Schlimmstenfalls Koma
Nicht nur um Vergiftungen von Mensch und Tier zu vermeiden, sondern auch der Umwelt zuliebe, sollten Sie auf Blaukorn verzichten und stattdessen einen organischen Dünger für Ihre Pflanzen verwenden. Gute Alternativen sind unter anderem:
Kompost
Hornspäne
Pferdemist
Gesteinsmehl
Brennnessel- oder Beinwelljauche
Kaffeesatz
Bokashierde